Nebelauge

,,Also gut wir werden bis Morgen warten.'' Antworte ich Schneeklaue und sie schmiegt sich richtig fröhlich an meine Flanke und meinen Bauch. ich wende mich dem Ältesten zu und nickt um ihm zu zeigen das wir einverstanden sind, Schneeklaue hüpft zu Kai und um ihn herum. Der Älteste meint leicht flüsternd zu mir. ,,Dann können die beiden sich wenigstens anständig voneinander verabschieden, meinst du nicht auch mein Freund.'' Ich nicke nur als ich meine Tochter und Kai betrachte. Er ist ein guter Wikingerjunge. Und ich glaube das auch ich ihn ein wenig vermissen werde. Menschen wie ihn gibt es nur sehr selten auf der Welt.

Nebelauge

Ein wenig abseits von Kai und Schneeklaue stehe ich an dem Tor zur Halle und betrachte sie ein wenig. Wenn die Umstände anders wären dann hätte ich sicher nichts dagegen wenn er uns auf der Nachtschatteninsel gelegentlich mal besuchen kommt. Kai ist wirklich eine Klasse für sich. Als beide schließlich einschlafen verlasse ich die Halle und trete nach draußen. Inzwischen ist es tiefe Nacht geworden und die Sterne funkeln im Himmel. Es ist wunderschön denke ich mir und schaue auf das Meer hinaus, welches man trotz Dunkelheit sehr gut erkennen kann. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als auf ein mal der Dorfälteste neben mir auftaucht. ,,Na, wie es aussieht werdet ihr uns wohl bald verlassen.'' Ich wende mich ihm zu und nicke um ihn in seiner Aussage zu bestätigen. ,,Ich hoffe ihr findet wen ihr sucht. Wirklich.'' Ich auch, denke ich mir wieder und nicke dem Ältesten wieder zu. Der richtet kurz seinen Blick auf das Tor der Halle und meint dann. ,,Er wird euch sicher sehr vermissen.'' Er schaut mich wieder an und ich weiß wen er meint. Kai. ,,Nun denn es ist spät, du solltest dich jetzt besser auch ausruhen.'' Ich nicke dem Ältesten wieder zu und denke mir, das ist das erste mal das ich auf einen Menschen höre. Verrückt. Wir trennen uns wieder voneinander und ich trete wieder in die Halle und rolle mich neben Kai und Schneeklaue ein und lege meinen Schwanz um beide herum. Schließlich werde auch ich sehr müde und schlafe schließlich ein.

Nebelauge

Mit einem tiefem Atemzug wache ich auf und lasse die eben eingeatmete Luft mit einem langen Schnaufen wieder aus meinen Lungen entweichen. Ich hebe langsam den Kopf und entdecke das auch Kai und Schneeklaue bereits wach sind. ,,Na, wie hast du geschlafen?'' frage ich meine Tochter und drücke ihr sanft meine Schnauze in die Seite.

Nebelauge

So ganz möchte ich meiner Tochter zwar nicht glauben, aber ich belasse es dabei und stehe auf. Kai der sich gegen mich gelehnt hatte als er geschlafen hatte fiel dabei sitzend nach hinten. Worauf ich mir ein belustigtes Glugsen nicht verkneifen kann Und einen gespielt beleidigten Blick von ihm ernte.

Nebelauge

Ich schaue kurz zu den Körben auf die Kai zeigt und schaue dann zu Schneeklaue, dann wieder zu den Körben und gehe hinüber. Mit der Schnauze bekomme ich den Korb eigentlich ganz gut auf, doch ich erschrecke und weiche fauchend zurück als ich dort drinnen zu meinen Entsetzen einen Aal entdecke.

//Irgendwie fällt mir gerade kaum etwas ein, das ist voll nervig. Erst freue ich mich das es weitergeht und dann fällt mir kaum was ein, manno.//

Nebelauge

,,Was ist denn hier los?'' Kommt die Frage von Kais Vater der in Begleitung von dem Häuptling und dem Ältesten die Halle betreten hat um nach uns zu sehen. Doch ich ignoriere diese Frage und knurre weiter den Korb an. Als Schneeklaue ebenfalls einen Blick riskiert erschrickt sie genau wie ich und bringt sich zwischen meinen Beinen in Sicherheit.

Nebelauge

Der Älteste tritt ein Stück vor und streif nachdenkend mit der rechten Hand über seinen Bart. Er schaut sich den Inhalt des Korbes an und murmelt dann etwas vor sich hin. ,,Hm Dorsch, Lachse, ein paar Makrelen und Aale.'' Ohne sich umzudrehen meint er dann. ,,Ich wüsste nicht warum sie diese Fische nicht wollen würden. Die sind doch allesamt sehr lecker.'' Lecker? Meint er das ernst Aale und lecker? Von wegen das einzige was Aale machen ist Nachtschatten krank zu machen. Denke ich mir, knurre aber weiter den Korb an wobei es ja eigentlich nur dem Aal gilt.

Nebelauge

Als der Aal in dem anderen Korb verschwindet werde ich wieder friedlicher und auch Schneeklaue kommt wieder zwischen meinen Beinen hervor. Ich gehe ein paar Schritte nach vorne und schaue noch ein mal in den Korb. Keine Aale mehr zu sehen. Ich gebe ein zufriedenes Brummen von mir um Schneeklaue zu zeigen das jetzt alles in Ordnung ist. Und so wie es aussieht scheint es nun auch den Wikingern und vor allem Kai zu dämmern.

Nebelauge

Dieser geräucherte Fisch wie die Menschen ihn wohl im allgemeinen nennen ist wirklich lecker. Und es ist schön das sie den Aal aus dem Korb genommen haben, die Dinger sind echt schlimm wenn man mal einen verschluckt. Oder auch nur ein Stück davon. Genüsslich tuen Schneeklaue und ich uns an den Fischen gütlich und auch Silberschwinge beteiligt sich, nachdem sie aufgewacht war, an dem Frühstück. ,,Ihnen scheint es zu schmecken, ich frage mich nur, warum sie keine Aale mögen.'' Wirft auf ein mal Kais Vater in die Runde als er, wie vorher der Älteste, über seinen Bart streicht.

Nebelauge

Ich unterbreche mein Frühstück und schaue zu meiner Tochter. ,,Soweit ich weiß nicht Schneeklaue. Angeblich sollen die Taifumerangs sie problemlos verputzen können. Wodurch sie dann in der Lage sind Feuer zu spucken. So genau weiß ich das aber auch nicht, ich habe das nur mal gehört als ich noch jung war und noch nicht auf unserer Insel lebte.'' Nach meiner Antwort nehme ich das Frühstück wieder auf und kurz danach bin auch ich gesättigt. Silberschwinge ist noch dabei die letzten Fische aus dem Korb zu holen da sie ja erst später dazu gestoßen ist.

Nebelauge

Ich lege mich hin und richte meine Aufmerksamkeit auf Schneeklaue. ,,Wo fange ich da an.'' Meine ich leicht lachend. ,,Ich habe mit meinen Eltern auf einem sehr weit entfernten Land das man Europa nennt Osten gelebt. Wir waren glücklich, aber auch die einzigen Nachtschatten dort. Wir...'' ich stocke kurz. ,,waren die letzten.'' ,,Als ich noch jung aber schon recht groß war sind meine Eltern ich weiß nicht warum sehr früh gestorben und so musste ich schnell lernen auf eigenen Pfoten zu stehen. Ich hatte mich dazu entschlossen mir eine neue Heimat zu suchen und vielleicht auch einige Artgenossen zu finden. Ich flog nach Westen und habe somit auch einen großen Teil des Landes gesehen. Dort leben sehr viele Menschen, die wie viele der Wikingerstämme den Drachen gegenüber feindlich gesinnt sind, oder waren. Ich weiß nicht ob sich das zurzeit geändert hat.
Irgendwann kam ich zu einem Land namens Italien und zu einer wirklich riesigen Stadt namens Rom wie die Menschen die ich ab und zu aus Büschen und Verstecken belauscht habe genannt. Diese Stadt, dieses Rom war so groß wie eine ganze Wikingerinsel. Ich suchte mir ein versteck und ruhte mich dort aus. Dann zog ich weiter und flog über die Stadt weiter Richtung Nordwest, irgendwann kam ich dann nach weiteren mehreren Pausen und Übernachtungen an einer Küste an und machte mich bereit meine Reise über das Wasser fortzusetzen.'' An der Stelle mit Rom hatte ich gekonnt ausgelassen das ich von den Römern gefangen genommen und in das Kolosseum wie man es nannte gesteckt wurde und die Menschen dort versuchten mich zu unausprechlichem zu zwingen.
,,Mit der zeit meiner Reise bin ich an mir selbst gewachsen und erwachsen geworden. Ich war nicht mehr der kleine, hilflose Nachtschatten der ich früher mal gewesen war, sondern ein starker und selbstbewusster Drache der wusste wie er sich zu verteidigen hatte. Und nach vielen vereinzelten Inseln bin ich schließlich auf unserer Insel gelandet und habe unsere Artgenossen gefunden. Und dabei habe ich auch deine Mutter getroffen.'' Ich stubse Schneeklaue mit der Schnauze leicht in die Seite und lächle sie an. ,,Danach wurden wir ein Paar und haben es bis heute nicht bereut.''

//So Nebelauges Lebensgeschichte. ^^//

Nebelauge

,,Ich auch.'' Ich neige meinen Kopf und schmuse ein wenig mit Schneeklaue wobei ich ein wenig lächeln muss. Das wir dabei von den Menschen beobachtet werden lässt mich im Moment völlig kalt. Kais Vater macht seinen Sohn auf uns aufmerksam und auch er beobachtet uns während der Älteste zu dem anderen Korb geht, den darin liegenden Aal herausholt und ihn nachdenklich betrachtet.