How To Be A Dragon Kap. 33 -

How To Be A Dragon Kap. 33 -

15.04.2019 19:54

4. Fortsetzung meiner FF How To Be A Dragon


Kapitel 33 – Überzeugungsarbeit

„Bei Thors Hammer..." Nur langsam scheint die Bedeutung der beiden Worte bei meiner Freundin durch zu sickern. Angriff. Thursen. Mit bleichem Gesicht starrt sie mich an. "Was...? Wie... ?" Ob diese Frageansätze auf die Tatsache gerichtet sind, dass gerade ein Drache vor ihren Augen Runen in den Sand geschrieben hat oder wegen der Worte, die diese Runen ergeben, kann ich nur raten.
Eona schafft es nicht ihre Fragen auszusprechen, die ihr zweifellos zuhauf im Kopf rum schwirren. Ich kann sie ja verstehen, aber wir haben keine Zeit für so etwas. Konzentration aufs Wesentliche! Je schneller wir das Dorf warnen können, desto besser. Die Zeit drängt!
Energisch stampfe ich mit einer Pfote auf den Boden, direkt neben den zwei Worten im Sand. Eona schüttelt den Kopf und hebt die Hände, entweder als Zeichen, ich solle warten oder als wolle sie alle unwichtigen Fragen beiseite schieben. Ich warte ungeduldig bis sie erneut zögerlich zu einer Frage ansetzt: „Du willst, dass wir die Thursen angreifen?“ Es klingt wie eine Frage, von der sie genau weiß, dass die Antwort ihr nicht gefallen wird. Ich bemerke einen schwachen Hoffnungsschimmer in ihr aufkeimen, aber sie glaubt nicht wirklich daran, dass das meine Absicht ist. Allerdings ist die Alternative einfach zu ... beängstigend. Ich senke den Blick und schüttle den Kopf. „Uns steht ein Angriff her Thursen bevor.“ Keine Frage.
Ihrer Stimme fehlt jegliche Kraft, als sie ihre Erkenntnis ausspricht.
Ich wäre in Jubelsprünge ausgebrochen, dass ich es geschafft habe jemanden zu warnen, dass sie mir glaubt, aber angesichts dieser schrecklichen Nachricht, stehe ich eher kurz vor einer Panik.
Eona weicht geschockt mehrere Schritte vor den im Sand geschriebenen Worten zurück, als wären sie ein gefährliches Tier und könnten sie angreifen. Oder ich bin die, vor der sie zurückweicht.
Abrupt wendet sie sich ab und läuft vor dem Waldrand auf und ab. Auf und Ab.
„Verdammt, verdammt, verdammt. Was mache ich hier eigentlich? Bei den Göttern, ich bin drauf und dran ernsthaft auf einen Drachen zu hören. Einen Drachen!“ Ihre Stirne wird immer schriller, während sie wild mit ihren Händen gestikuliert. „Ich rede mit einem Nachtschatten... Ich bin doch nicht mehr ganz bei Sinnen.“ Ruhelos tigert sie vor mir auf und ab. Auf und Ab.
Überfordert mache ich einen Schritt auf sie zu und versuche einen beruhigenden Laut von mir zu geben.
Sie hebt mahnend ihre Hand: „Was soll das überhaupt?“
Damit wirft sie mir eine weitere Frage an den Kopf, die ich nicht beantworten kann. Sie stockt als ihr bewusst wird, dass sie gerade den Drachen angepflaumt hat, der mutmaßlich ihre Freundin gefressen hat. Ein paar Augenblicke vergehen, ohne dass sich jemand von uns rührt. Ich erwidere abwartend ihren Blick.
„Okay...“ Eona atmet tief ein, wahrscheinlich um sich selbst zu beruhigen. „Sagen wir mal, ich glaube dir und dabei übergehe ich, dass ich keine Ahnung habe, woher du das weißt, warum es dich interessiert oder weshalb du uns warnst. Und nehmen wir weiterhin an, du sagst die Wahrheit. Wie soll ich das meinem Stamm erzählen?“
Sie schaut mir direkt in die Augen. Langsam scheint sie ihre Angst zu überwinden. „Sie werden mich fragen, woher ich dass weiß. Sie werden mich nicht für voll nehmen, wenn ich ihnen keinen Grund gebe, mir zu glauben. Mal ganz davon abgesehen, dass du mir auch noch keinen geliefert hast.“ , fängt sie an aufzuzählen. Sie fährt fort: „Und wenn ich ihnen erzähle, dass ich das von einem Drachen weiß, der mich merkwürdigerweise noch nicht versucht hat zu töten und obendrein jedes einzelne Wort versteht, das ich sage, dann halten sie mich doch erst recht für verrückt!“ Verzweifelt wirft sie ihre Arme in die Luft und beginnt wieder ihre Runden auf und ab zu tigern.
Einfach nur erschöpft lasse ich mich auf den Boden fallen. Eona hat ja Recht. Niemand wird auf sie hören. Allerdings auf mich ebenso wenig, wenn ich selbst zu ihnen gehen würde. Langsam hebe ich den Kopf. Eine Idee beginnt sich darin zu formen.
Eine Idee, von der ich noch nicht weiß, ob ich erleichtert wäre, wenn sie funktioniert oder ob ich vor dem Ausgang ... Angst habe.
Mein Vater würde nie auf mich hören, wenn ich so, wie ich bin, zu ihm gehe. Viel wahr-scheinlicher ist, dass er seine Waffe zieht und versucht mich zu erledigen. Vielleicht würde er auch das gesamte Dorf auf mich hetzen. Ich habe keine Chance an ihn oder jemand anderen heran zu kommen.
Nein, so kann ich meine Familie sicher nicht warnen, aber...
Auf mich - also mein altes Ich, mein Wikinger-Ich - auf das würden sie hören.
Falls, und das ist ein großes Falls, meine Vermutung stimmt und der Stein nicht nur wie ich glaube meine Verwandlung ausgelöst hat, sondern mich auch wieder zurück verwandeln kann.
Ich sollte mich freuen über die Gelegenheit meine Theorie zu prüfen und vielleicht - nur vielleicht- mein altes Leben wieder zu bekommen, doch bei dem Gedanken daran drückt ein Gewicht auf meine Brust, das ich mir nicht erklären kann. Ich wollte das doch. Von der ersten Sekunde an, wollte ich nichts dringender. Auch wenn ich davon abgelenkt wurde.
Wieso also erscheint es mir jetzt weniger wie eine Erlösung zu sein?
Wenn es doch bedeutet, nach Hause zurück zu kehren, warum fühlt es sich nicht richtig an? Eine leise Stimme, die ich am liebsten tief in meinem Inneren weggesperrt hätte, beantwortet meine Frage: Weil ich es inzwischen nicht mehr hasse ein Drache zu sein.
Völlig verwirrt schüttle ich den Kopf. Aber es hilft nicht dabei meine Gedanken zu ordnen oder sie gar Sinn ergeben zu lassen. Nichts davon ergibt Sinn.
Entschlossen verdränge ich all diese zwiespältigen Gedanken. Bevor ich darüber nachdenken kann, sollte ich diesen Stein zuerst einmal wieder finden. Ansonsten bringt all das hier erdenklich wenig.
Ich blicke zu meiner besten Freundin. Sie starrt mich komisch an, als wäre sie selbst in ihren Gedanken versunken; oder als wäre ihr etwas Merkwürdiges aufgefallen.
Es gibt keine andere Lösung. Ich muss diesen Stein finden, damit ich mein Dorf warnen kann, bevor es zu spät ist und die Thursen hier eintreffen.


Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen


Xobor Xobor Blogs
Datenschutz